…und 2021?

2021 – ein neues Jahr – und doch fühlt sich alles an wie gehabt,
außer vielleicht, dass wir des Lockdowns noch müder geworden sind,
unsere schon vertrauten Masken gegen einen medizinischen Look austauschen müssen, versuchen, mit Kindern Eltern und Lehrer*innen den Distanzunterricht auf die Reihe (On-Line) zu kriegen und den Ältesten unter uns einen Impftermin zu besorgen – nun wissen wir endlich, warum es be-sorgen heißt.

Als Kirchen feiern wir zu Beginn eines Jahres die Erscheinung des Herrn – Epiphanias. In Jesus Christus mischt sich Gott unter die Leute, wir finden ihn im Stall und auf einer Hochzeit, in der Wüste und am Fluß, bei seinem Volk und denen, die als Fremde gelten, bei denen, die hungrig sind nach einem guten Wort und nach Brot, es geschehen Wunder und die Botschaft der Gottesherrschaft wird ausgestreut wie Samen auf ein Feld.

Denken wir nicht, dass beide Welten unfassbar weit voneinander getrennt sind. Denn unsere Welt und unserer Zeit braucht die wirksame Zuwendung und Nähe Gottes nicht weniger als die damalige – und wir als Kirchen und Menschen, die nach Jesus Christus benannt sind, sind daher ganz besonders gefragt: Wie lebt es sich, zwischen Schon und Noch-Nicht? Was heißt es, dazuzugehören oder daneben zu stehen? Was ist ungerecht und worauf kommt es an? Sinn und Trost und Halt sowie respektvolles, rücksichtsvolles, gerechtes Reden und Tun sind notwendig, um die Nöte unserer Zeit zu wenden. Das geht aber nur, wenn wir, wie Gott auch, die nicht aus dem Blick verlieren, die sonst aus dem Blick geraten. All die Follower der Instagram-Helden und Heldinnen unserer Zeit werden diese Welt nicht verändern und schon gar nicht befreien – dafür braucht es andere Nachfolger*innen.